Weltnaturerbe
"Die Dachschiefer-Vorkommen bei Bundenbach weisen die am besten erhaltenen Fossilien des Hunsrückschiefer auf, weshalb die Bezeichnung Bundenbach-Fossilien verwendet wird. Bundenbach zählt zu den bedeutendsten Fossillagerstätten weltweit. Der Begriff „Fossillagerstätte“ bezeichnet weltweit eine Fundstelle mit besonders zahlreichen und vollständig erhaltenen Fossilien, er wurde 1970 erstmals für Bundenbach-Fossilien angewendet. Allein auf Deutschland entfallen so viele Fossillagerstätten wie auf kein anderes Land, darunter Messel, Holzmaden, Solnhofen und eben Bundenbach. Manche haben den Status als UNESCO-Weltnaturerbe, fast allen ist ein bedeutendes Museum als Touristenattraktion angegliedert.
Nicht so in Bundenbach. Hier besteht die Gefahr, dass dieses herausragende Naturerbe in Vergessenheit gerät. Deshalb der Appell, dieses Erbe zu bewahren!"
Das seit 1976 bestehende Bundenbacher Fossilienmuseum, ein Anbau zur Bergmannschänke, ist nicht mehr zeitgemäß.
Die Inventarisierung des Museumsbestandes und Recherche von Wouter Südkamp im Nachgang zum Symposium kommt zu dem Ergebnis:
„Die ursprüngliche Bundenbacher Fossiliensammlung aus den 1930-er Jahren war repräsentativ für die damals bekannte Artenvielfalt im Hunsrückschiefer. Soweit bekannt sind aber, seit der Unterbringung des Fossilienmuseums bei der Grube Herrenberg, zumindest 20 Fossilplatten, darunter meist Topstücke, verschwunden. Außerdem sind in der Sammlung keine Neufunde aus den 1990-er Jahren aus der Grube Obereschenbach (wie primitive Gliederfüßer, Borstenwürmer und Spurenfossilien) vorhanden.
Die heutige Sammlung reicht also nicht aus um ein zeitgemäßes attraktives neues Museum mit Bundenbach-Fossilien zu bestücken. Das Fossilienmuseum war und ist auch kein Museum im eigentlichen Sinn. Der Umgang mit dem Museum (kein Verwalter/Kurator für die Sammlung; Bürgermeister, die sich wenig darum gekümmert haben; während der Öffnungszeiten steht die Außentür offen und es kann jeder, ungesehen vom Personal im Kiosk und ohne zu zahlen, das Museum betreten) hat leider zum erheblichen Verlust von Topstücken geführt.“
Seit Jahrzehnten deshalb der Appell an das Land:
"Das Bundenbacher Fossilienmuseum von 1976 muss dringend modernisiert werden!"
"Sehr bedauerlich ist es, dass derartige Funde nicht in ihrer gesamten Fülle in einem modernen Informationszentrum in Bundenbach selbst zu sehen sind, so dass die Funde ihrer weltweiten Bedeutung gerecht würden."
Dr. Michael Wuttke (ehem. Referatsleiter, Erdgeschichtliche Denkmalpflege Mainz, Direktion Landesarchäologie, Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz).
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Die Nahe-Zeitung berichtet am 31.07.2025 über die Pressemitteilung von Frau Bundestagspräsidentin MdB Julia Gläckner:
Die CDU-Politikerin appelliert daher an Ministerpräsident Schweitzer, das Anliegen mit Blick auf seine wissenschaftliche, kulturelle und touristische Bedeutung nochmals aufzugreifen. „Ich bin überzeugt, dass Rheinland-Pfalz mit einem solchen Museum nicht nur seine Geschichte würdigt, sondern auch seine Zukunftschancen im ländlichen Raum stärkt – im Zusammenspiel von Forschung, Bildung und Tourismus.“
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"Inwiefern bei den betroffenen kommunalen Gebietskörperschaften die politische Willensbildung zum Ausbau des Fossilienmuseums Bundenbach bereits abgeschlossen ist, können wir alleine auf Grundlage einer Online-Petition, die mehrheitlich von Personen, die nicht in Rheinland-Pfalz leben, unterzeichnet ist, aktuell nicht abschätzen."
Staatssekretär Jürgen Hardeck
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Reaktion (Mail Wouter Südkamp v. 17.07.29) auf die nicht abgestimmte PI (Auszug):
"Ihre Pressemitteilung bedarf der Klarstellung.
Der offizielle Übergabeakt der Petition erfolgte mit Mail v. 16.05.2025, gerichtet an Herrn MP Schweitzer und drei betroffene Ministerien.
Vorausgegangen waren über Monate hinweg mehrere Gesuche bei der Staatskanzlei um einen gemeinsamen persönlichen Übergabetermin, dem bekanntlich eine Absage erteilt wurde.
Der nachträgliche "offizielle" Übergabeakt der Petition durch die Verbandsgemeinde war durch uns, die Initiatoren der Petition, nicht autorisiert, da unsere Petition ausdrücklich und aus guten Gründen nicht an das Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration gerichtet war.
In seinem Schreiben vom 30.04.2025 hat Herr StS Prof. Dr. Hardeck unmissverständlich einer etwaigen staatlichen Trägerschaft des Fossilienmuseums Bundenbach eine Absage erteilt und stattdessen darauf verwiesen, dass für dessen "Weiterentwicklung und dauerhafte Unterhaltung die Verantwortung jeweils vor Ort bei ihren Trägern liegt".
Bislang scheiterte ein neues Fossilienmuseum Bundenbach und dessen Unterhalt, wie auch die (internationale) Unterschutzstellung der Fossillagerstätte, an der Zuständigkeit von drei Ministerien. Wir erachten es als völlig abwegig anzunehmen, dass nun ausgerechnet ein viertes, völlig fachfremdes Ministerium diese Verantwortung übernehmen soll. Einen Termin zur Abstimmung mit dem Museumsverband Rheinland-Pfalz halten wir für fruchtlos, ist doch gemäß Kulturförderrichtlinie Rheinland-Pfalz eine gesicherte Trägerschaft - die das Land nicht übernehmen will - Bedingung für finanzielle Zuwendungen. Das Regionale Zukunftsprogramm Rheinland-Pfalz sieht - laut Positivliste - auch keine Beteiligung an Unterhaltskosten vor.
...Wir haben alles mögliche probiert, aber es ist nicht gelungen, dass alle Schlüsselfiguren an einem Strang ziehen, miteinander dazu ausreichend kommunizieren und für Transparenz sorgen. Die geplanten Maßnahmen im Rahmen des Regionalen Zukunftsprogramms Rheinland-Pfalz (Heizung einbauen, Dämmung der Fenster und Investitionen in der Innenausstattung, wie Vitrinen) ändern, ohne Plan oder Strategie für die Zukunft, nichts an der problematischen heutigen Situation und steigern auch nicht die Besucherzahlen/Einkünfte für die Gemeinde. Sie sind auch nicht im Einklang mit den Empfehlungen in meiner Bestandsaufnahme der Bundenbacher Fossilien vom August 2024, die aus der momentanen Ausstellung ein kleines echtes Museum machen könnten. Hinzu kommt, dass inzwischen eine offene ehrenamtliche Bewerbung von einem Paläontologen um die Fossiliensammlung zu betreuen bei den Amtsträgern vorliegt, worauf jedoch seit einem halben Jahr keine offizielle Rückmeldung kam. Begeisterung sieht anders aus ... Damit ist das Fossilienmuseum Bundenbach weiterhin dem Verfall preisgegeben und dessen Schließung wohl eine Frage der Zeit.
Ohne Intervention seitens Herrn MP Schweitzer erachten wir die Petition als gescheitert. Für weitere Symbolpolitik stehen wir nicht zur Verfügung und deshalb bitten wir unsere Namen in der Sache Bundenbacher Fossilienmuseum nicht weiter zu verwenden."
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Sprechvermerk StS JürgenHardeck vom 03.07.2025 im Nachgang zur Sitzung des Kulturausschusses auf Anfrage.
"Es freut mich, dass ein so besonderer Fundort in Rheinland-Pfalz liegt...
Grundsätzlich handelt es sich, mit Ausnahme der drei Landesmuseen, bei allen Museen im Land um so genannte nichtstaatliche Museen, für deren Weiterentwicklung und dauerhafte Unterhaltung die Verantwortung jeweils vor Ort bei ihren Trägern liegt."
Staatssekretär Jürgen Hardeck
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In Bundenbach hingegen „scheiterte ein neues Fossilienmuseum bislang an der fehlenden Bereitschaft des Landes, sich an Betriebskosten zu beteiligen – eine bundesweit ungewöhnlich restriktive Haltung“, betonten die beiden Initiatoren, die in den Unterhaltungskosten das größte Hindernissehen. Das derzeitige, in einem Hinterzimmer zur Bergmannsschänke untergebrachte Museum könne seiner Aufgabe gemäß Denkmalschutzgesetz, „Ergebnisse der Öffentlichkeit, insbesondere für Zwecke der Bildung und Erziehung, zugänglich zu machen“, nicht gerecht werden. „Es wäre wünschenswert, dass dieser Anspruch sich auch im praktischen Handelnder Landesregierung manifestiert.“
Unklarheiten in der Zuständigkeit der Ministerien hätten nicht nur dazu geführt, dass in Bundenbach die weltweit bedeutendste Fundstelle aus der Erdzeit Devon, die Grube Eschenbach, jüngst mit Bauschutt verfüllt und bislang keiner der umliegenden Aufschlüsse unter Schutz gestellt wurde, „sondern sind auch der Grund, weshalb wir das persönliche Gespräch mit Ihnen gesucht haben – leider vergeblich“.
Ohne die persönliche Intervention des Ministerpräsidenten wird nach ihrer Überzeugung die einmalige Chance vertan, Erkenntnisse der Wissenschaft an dieser „Wiege der Paläontologie“ erlebbar zu machen und Bundenbach mit seinen Urkrebsen die gleiche Aufmerksamkeit zukommen zu lassen wie Solnhofen mit seinem Urvogel und Messel mit dem Urpferdchen.
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Der Bitte der Verbandsgemeinde Herrstein-Rhaunen vom 20.02.25 um einen persönlichen Termin für die Übergabe der Petition für ein neues Fossilienmuseum, gerichtet an Herrn Ministerpräsident Schweitzer, wurde mit Schreiben vom 30.04.2025 durch das Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration, vertreten durch Herrn Prof. Dr. Jürgen Hardeck, leider eine Absage erteilt (Kernaussagen nachfolgend gelb markiert).
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"Da uns als Verbandsgemeindeverwaltung Herrstein-Rhaunen diese Projekt sehr am Herzen liegt, würden wir es sehr begrüßen, Ihnen die Petition, stellvertretend für die zahlreichen Unterzeichnerinnen und Unterzeichner, persönlich überreichen zu dürfen"
Wir erbitten daher freundlich einen Termin zur persönlichen Übergabe."
Uwe Weber, Bürgermeister
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Wie geht es jetzt weiter?
Die noch vorhandenen Fundstätten der Fossilien in Bundenbach und auch Gemünden sollen als Geological Heritage State der International Union of Geological Sciences (IGUS) anerkannt werden.
Der Kampf um die Erhaltung der Grube Obereschenbach ging allerdings schon vor Jahren verloren. Sie wurde in zwischen bereits mit Bauschutt verfüllt. Die GDKE hatte sich mit ihrer fachlichen Position nicht gegen über dem Geologischen Landes amt als Vollzugsbehörde des Bergrechtes, die dem Ministerium für Wirtschaft unterstellt ist, durchsetzen können.
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Worum geht es?
"Bundenbach ist eine der wichtigsten Fossillagerstätten unseres Planeten und die bedeutendste aus der Zeit des Devons vor rund 400 Millionen Jahren“, betont Leins. Dieser Standort von Weltrang habe deshalb die gleiche Wertschätzung wie etwa Messel bei Darmstadt und Solnhofen/Eichstätt in Bayern verdient. Dort gibt es wie an allen anderen bedeutenden Fundorten längst vorzeigbare Museen.
Nicht so in Bundenbach, wo das Fossilienmuseum in einem Nebenzimmer der Bergmannschänke untergebracht und nicht direkt mit dem Auto erreichbar ist.
Die Stücke würden somit weit unter Wert präsentiert, wie in der Petition hervorgehoben wird. Das müsse geändert werden, bekunden unter anderem alle namhaften Vertreter der Fachszene.
Ein zweites großes Ziel besteht darin, dass die Fundstätten in Bundenbach als geologisches Erbe der IUGS (International Union of Geological Sciences) unter Schutz gestellt werden.
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"Weltweit genießen bedeutende Fundstellen besonderen Schutzstatus. Deutschland verfügt über weitere Fossillagerstätten, die alle viel jünger sind, z.B. Solnhofen/Eichstätt in Bayern oder Messel bei Darmstatt. Sie stehen unter Schutz, sei es als IUGS-Geologisches Erbe oder UNESCO-Welterbe, ihnen angegliedert ist jeweils ein geeignetes Fossilienmuseum.
Der Zustand des gegenwärtigen Fossilienmuseums in Bundenbach wird weder der Bedeutung der Fossillagerstätte gerecht noch der Aufgabe des Landes gemäß DSchG Rheinland-Pfalz, „Ergebnisse der Öffentlichkeit, insbesondere für Zwecke der Bildung und Erziehung, zugänglich zu machen."
12.2024 startete deshalb eine Petition für ein neues Fossilienmuseum in Bundenbach, um Verantwortlichen der Landesregierung in Mainz die Inwertsetzung der Bundenbach-Fossilien ins Bewusstsein zu rufen. Innerhalb kurzer Zeit fanden sich über 400 Unterzeichner der Petition, neben zahlreichen engagierten Bürgern 50 renommierte Universitätsprofessoren der Paläontologie."
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"Der Niederländer hat im vorigen Jahr eine Bestandsaufnahme der 159 Platten umfassenden Sammlung im Bundenbacher Museum erstellt. Seit dessen Unterbringung neben der Grube Herrenberg sind nach Einschätzung des Experten mindesten 20 Platten, darunter meist Topstücke, verschwunden. Dadurch habe der Bestand nur noch eine mittelmäßige Qualität. Ein anderes Manko: Es seien keine Neufunde aus den 1990er-Jahren aus der Grube Obereschenbach wie primitive Gliederfüßer, Borstenwürmer und Spurenfossilien vorhanden. Die aktuelle Sammlung reiche also nicht aus, um ein zeitgemäßes attraktives neues Museum zu bestücken, bilanziert Wouter Südkamp. Dafür müssten Leihgaben aus Museums und/oder Privatsammlungen erworben werden. Zudem müssten mehrere andere Voraussetzungen erfüllt sein: Man brauche einen verantwortlichen Verwalter oder Kurator, das bisher zu feuchte Raumklima müsse verbessert werden, und es seien Sicherheitsvorkehrungen sowie eine Versicherung gegen Einbruch, Diebstahl usw. notwendig. Besucher sollten betreut und Führungen angeboten werden."
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Gespräch mit dem VG-Bürgermeister zu der Frage: Was lässt sich aus den Fossilienfunden in Bundenbach machen?
Herrstein/Bundenbach. Bei Kennern von Fossilien ist Bundebach weltberühmt, wie die Experten jüngst beim hochkarätig besetzten Fachsymposium „Im Tal der Jahrtausende“ zum Thema Fossilien, Schiefer und Bergbaugeschichte unisono ausdrücklich bestätig ten. In der Region führen die bedeutenden Funde hingegen bisher eher ein Mauerblümchen-Dasein. Wie kann das geändert werden, und was lässt sich aus diesem Schatz machen. Darüber sprach die Nahe Zeitung mit Uwe Weber, Bürgermeister der Verbandsgmeinde Herrstein-Rhaunen.
Was ist Ihre zentrale Erkenntnis aus dem Symposium?
Uns wurde von den Experten deutlich vor Augen geführt, dass die Fossilien aus Bundenbach weltweite Bedeutung haben. Diese einzigartigen Schätze werden in allen bedeutenden Naturkundemuseen der Welt ausgestellt, während wir sie in unserem Museum und in der Region unter Wert präsentieren. …eine Erweiterung von derzeit circa 100 auf 250 bis 300 Quadratmeter Ausstellungsfläche… brauchen wir, weil wir neben den Fossilien gern auch auf die Geschichte der Kelten und die Bergbauhistorie in unserer Region eingehen würden. Wir sollten auch nicht vergessen, dass das „Tal der Jahrtausende“ in einer wunderschönen Landschaft liegt und auch noch andere Attraktionen wie die Altburg und die Schmidtburg zu bieten hat.
Gibt es denn schon Überlegungen zum Standort?
Am bisherigen Standort wäre eine Erweiterung nur nach oben möglich. Möglicherweise wäre auch ein neuer Standort sinn voll. Es ist aber noch zu früh, diese Frage abschließend zu klären. So oder so müsste kräftig investiert werden.
Wie soll das Projekt finanziert werden?
Es gibt dafür regionale und überregionale Fördertöpfe bis hin zur EU. Aber das Vorhaben ist auch für Ortsgemeinde, Verbandsgemeinde und Landkreis eine Nummer zu groß. Weil das „Tal der Jahrtausende“ im Drei-Landkreise-Eck liegt, schwebt mir die Gründung eines Vereins oder Zweckverbandes vor, dem nach meinen Vorstellungen zusätzlich die Landkreise Rhein-Hunsrück und Bad Kreuznach sowie die Verbandsgemeinden Kirchberg und Kirn-Land angehören sollten. Auch das Land sollte nicht außen vor bleiben…
Die größere Herausforderung ist aber nicht die Finanzierung, sondern die Unterhaltung. Das bedeutet: Wir müssen das Museum so attraktiv machen, dass es sich durch die Eintrittsgelder selbst trägt. Unser Ziel sollte es sein, rund 35.000 statt 3.500 Besucher jährlich zu erreichen.
Das Gespräch führte Kurt Knaudt.
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Auf Einladung von Bürgermeister Uwe Weber, Verbandsgemeinde Herrstein-Rhaunen, trafen sich Fachleute zum FACHSYMPOSIUM „IM TAL DER JAHRTAUSENDE“: FOSSILIEN, SCHIEFER UND GESCHICHTE am 20. und 21.06.2024 in Bundenbach, darunter die Leiterin Frau Dr. Ifrim vom Jura-Museum Eichstätt und Dr. Thomas Schindler, Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz, Leiter Abteilung Erdgeschichte.
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Beim hochkarätig besetzten Fachsymposium „Im Tal der Jahrtausende“ unterstrichen die teilnehmenden Geologen, dass Bundenbach mit seinen Fossilien bei Fachleuten weltberühmt ist. Zugleich bestärkten sie die Gastgeber darin, dar aus mehr Kapital zu schlagen als bisher. „Die Region scheint noch nicht begriffen zu haben, welchen Schatz sie hat“, meinte zum Beispiel Dr. Christina Ifrim vom Jura-Museum Eichstätt. Das Symposium soll dazu beitragen, das ein für alle mal zu ändern.
Ob New York, Tokio, Wien, Prag, Paris oder Toronto: Die berühmtesten Museen der Welt schmücken sich mit den Fossilien aus dem Hunsrück, wusste Susanne Pohler vom Institut für Erdwissenschaften der Universität Graz zu berichten. „Andere ernten reichlich Ruhm für Ihre Fossilien“, merkte Christina Ifrim an.
Das 1976 eröffnete Fossilienmuseum neben dem geschlossenen Besucherbergwerk der Grube Herrenberg in Bundenbach wird der Bedeutung der Fossilien nicht gerecht, waren sich im knapp 30 Teilnehmer großen Kreis aus Geologen, Kommunalpolitikern und Touristikern alle einig. Uwe Weber, Bürgermeister der VG Herrstein-Rhaunen, schwebt im Schulterschluss mit der Ortsgemeinde ein Neuaufbau des Museums vor, um die Stücke einladen der und zeitgemäßer zu präsentieren.
Das Museum soll sich später ein mal selbst tragen können Die größte Herausforderung besteht dabei weniger in der Finanzierung des Projekts, sondern in der Unterhaltung. Das Museum muss so attraktiv sein, dass es genügend Besucher an lockt, um sich selbst zu tragen, wissen VG-Bürgermeister Uwe Weber und die jüngst mit großer Mehrheit wie der gewählte Ortsbürgermeisterin Verena Mächtel. Dazu hat der Bundenbacher Sammler Gregor Beicht bereits seinen Beitrag geleistet. Er hat der Ortsgemein de eine große Vitrine mit Seelilien-Fossilien geschenkt, die im Rahmen des Symposiums übergeben wurde.
Foto: Kurt Knaudt
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Das Landesmuseum Birkenfeld zeigte vom 02.04.-31.12.2023 eine Sonderausstellung.
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Das "Strategiekonzept für das Tal der Jahrtausende, Bundenbach" hält einer kritischen Überprüfung nicht stand. In einem öffentlichen Schreiben v. 19.04.2023 regte sich Widerstand gegen die Planungen der Lenkungsgruppe unter der Leitung der Ortsvorsteherin Bundenbach:
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vom 23. 03.1978 / 13.12.2014
Definitionsgemäß fallen darunter auch Fossilien von besonderer wissenschaftlicher Bedeutung:
§ 3 Begriff des Kulturdenkmals (Auszug)
"Als Kulturdenkmäler gelten Gegenstände aus vergangener Zeit, die Zeugnisse, Spuren oder Überreste der Entwicklungsgeschichte der Erde oder des pflanzlichen oder tierischen Lebens sind und an deren Erhaltung und Pflege oder wissenschaftlicher Erforschung und Dokumentation ein öffentliches Interesse .. besteht."
Es enthält eine der bundesweit strengsten Regelungen im Umgang mit Kulturdenkmälern
§ 20 Schatzregal
"Funde, die herrenlos sind oder die so lange verborgen waren, dass ihr Eigentümer nicht mehr zu ermitteln ist, werden mit der Entdeckung Eigentum des Landes, wenn sie von besonderer wissenschaftlicher Bedeutung sind oder bei staatlichen Nachforschungen oder in Grabungsschutzgebieten (§ 22) entdeckt werden."
Im Gegenzug verpflichtet sich das Land:
§ 1 Aufgabe des Denkmalschutzes und der Denkmalpflege
"Aufgabe des Denkmalschutzes und der Denkmalpflege ist es auch, die Kulturdenkmäler wissenschaftlich zu erforschen und die Ergebnisse der Öffentlichkeit, insbesondere für Zwecke der Bildung und Erziehung, zugänglich zu machen."
§ 29 Förderungsgrundsätze
"Das Land fördert Maßnahmen des Denkmalschutzes und der Denkmalpflege im Rahmen der verfügbaren Mittel des Landeshaushalts.
Das Land fördert anerkannte Denkmalpflegeorganisationen, gemeinnützige Träger und Einzelpersonen, die Aufgaben des Denkmalschutzes und der Denkmalpflege wahrnehmen, entsprechend ihrer Leistung im Rahmen der verfügbaren Mittel des Landeshaushalts."
Übertragen werden diese Aufgaben der
§ 25 Denkmalfachbehörde
"Denkmalfachbehörde ist die Generaldirektion Kulturelles Erbe. Sie ist dem für Denkmalpflege zuständigen Ministerium unmittelbar nachgeordnet."
Eine weitere Besonderheit: Die Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) ist eine Obere Landesbehörde, die seit 2007 dem Ministerium des Innern und für Sport untersteht.
„Der Staat nimmt die Denkmäler der Kunst, der Geschichte und der Natur sowie die Landschaft in seine Obhut und Pflege. Die Teilnahme an den Kulturgütern des Lebens ist dem ganzen Volk zu ermöglichen.“
Anregungen und Ideen, wie die in der Petition genannten Ziele konkret umgesetzt werden können, finden Sie hier.
Eine Auswahl
schönster Stücke
in Vergessenheit geratene Fertigkeit
Bilder aus alten Zeiten und Wissenschaft
In eigener Sache:
Fossiliengesuch